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Von Anfang an war „Magenta Blossom 2023“ so konzipiert, dass es auch als Forschungsprojekt dienen sollte, um den Einfluss von Biodiversität in Agrarlandschaften zu untersuchen. Mit 21 Millionen Blumensamen wurden Blühinseln in Form des T Logos und des #greenmagenta Schriftzugs geschaffen, die durch KI-gestützte Kameratechnik überwacht wurden. Die Studie offenbarte eine substanzielle Zunahme der Insektenvielfalt, insbesondere während und nach der Blütezeit. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Blühelementen für die Artenvielfalt und liefern wertvolle Einsichten für die Integration von Naturschutz in die Landwirtschaft.
In der weitläufigen Landschaft nahe Köln/Bonn, umgeben von der Dynamik moderner Technologie und traditioneller Landwirtschaft, entstand das Forschungsprojekt „Magenta Blossom 2023“. Hierzu wurden 40 Hektar Agrarfläche in ein lebendes Labor verwandelt. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) wollte untersuchen, wie Blühinseln, die aus 21 Millionen Wildblumen und Kräutern aus mehr als 50 verschiedenen heimischen Arten bestehen, die Insektenvielfalt auf dem Feld beeinflussen.
Innovative Methoden: Technologie trifft auf Natur
Die Forschung konzentrierte sich auf fortschrittliche KI-Kameras, die zwischen Juli und September eingesetzt wurden, um die Aktivität der Insekten in den Blühinseln sowie dem Zuckerrübenfeld aufzuzeichnen. Diese hochspezialisierten Hightech-Kameras identifizierten verschiedene Insektenordnungen und lieferten so präzise Daten über die Artenvielfalt. Insektenordnungen? In der Insektenwelt bilden Ordnungen, wie Schmetterlinge oder Käfer, Gruppen mit gemeinsamen Merkmalen, in denen sich verschiedenste Arten befinden. Jede Art ist einzigartig und wichtig für unser Ökosystem. Bei Magenta Blossom erforschte das Team um Prof. Dr. Markus Frank der HfWU die Fülle an Insekten in ihrer ganzen Vielfalt. Dieser Ansatz ermöglichte es, die Interaktion zwischen der blühenden Flora und der Insektenfauna detailreich zu analysieren.
Erkenntnisreiche Ergebnisse: Ein Erfolg für die Biodiversität
Die Ergebnisse waren eindeutig: Die Blühinseln zogen eine beeindruckende Vielfalt an Insekten an. Über die Blütezeit hinaus zeigte sich eine positive Wirkung auf die Insektenpopulation.
Dies belegt den nachhaltigen Einfluss der Blühflächen auf die Biodiversität. Im Zeitraum von Juli bis September wurde beobachtet, dass die Anzahl der Individuen in verschiedenen Insektenordnungen auf den eingerichteten Blühflächen substanziell angestiegen ist. Besonders Coleoptera (z. B. Siebenpunkt-Marienkäfer) und Hemiptera (z. B. schwarzbeinige Baumwanzen) verzeichneten einen starken Anstieg, gefolgt von Lepidoptera (Schmetterlinge wie der kleine Fuchs) und Hymenoptera, zu denen viele Bestäuberarten wie die Biene zählen. Besonders hervorzuheben ist die hohe Flugaktivität um das Blühlogo und den umgebenden Streifen, was die Effektivität der Blühinseln als Ökosystem-Verbindungspunkte unterstreicht.
Durch die gezielte Auswahl der Pflanzorte entstehen Blühflächen, die sich mit benachbarten Biotopen vernetzen und so Insekten unterstützen, die nur kurze Strecken zurücklegen können. Die Effektivität dieser Maßnahmen wird durch die beeindruckende Anzahl von 107 verschiedenen Insektenarten bestätigt, die innerhalb eines Tages auf den Logoflächen identifiziert wurden. Viele dieser Arten sind heimisch und wertvoll für das Ökosystem, finden aber auf konventionell bewirtschafteten Flächen nur schwer Lebensraum.
Auch haben sich die IoT-vernetzen Bienen auf dem Feld beste Bedingungen angetroffen, denn ihr Honigertrag fiel 25 % höher aus als an konventionellen Standorten. Diese Technologie, die Sensordaten von Temperatur, Gewicht und Bienenaktivität erfasst, ermöglicht es Imkern, Umweltbedingungen und Bienenstockgesundheit in Echtzeit zu überwachen und gezielt zu optimieren, was zu einer effizienteren Honigproduktion und verbesserten Lebensbedingungen für die Bienen führt.
Verschiedene Fachpublikationen bestätigen, dass neben Insekten auch weitere Kleintiere von der Vernetzung der Blühstreifen profitieren, indem sie diese als Wanderrouten nutzen. Während der Erntezeit wird der Blühstreifen für viele Tiere ein Rückzugsgebiet, um nach der Ernte von dort aus die Ackerfläche wieder zu besiedeln. Im Blühstreifen leben viele Nützlinge. Diese leisten einen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung und wirken sich damit positiv auf die angrenzenden Feldfrüchte aus.
Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen, dass die Schaffung solcher Blühflächen einen bedeutenden Beitrag für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität leisten. Sie bieten wertvollen Arten einen Rückzugsort und tragen dazu bei, die Artenvielfalt inmitten von intensiv genutzten Agrarflächen zu erhöhen. Dies unterstreicht die Rolle von integrierten Blühflächen als ein Schlüsselelement für die Vernetzung verschiedener Biotope und die Schaffung von nachhaltigen Lebensräumen für eine breite Palette von Insektenarten.
Die Wissenschaft ist sich einig, dass Blühelemente wie „Magenta Blossom“ viele Vorteile haben: Durch die in ihnen ansässigen Nützlinge fördern sie die Bestäubung von Nutz- und Kulturpflanzen und tragen dazu bei, dass weniger Pflanzenschutzmittel benötigt werden. Das Ganze wiederum stärkt die Resilienz des Ökosystems und erhöht den Erholungswert der Landschaft für die Menschen.
Perspektiven: Ein zukunftsweisendes Beispiel für integrative Forschung
Magenta Blossom ist mehr als nur eine nachhaltige Werbung. Das Forschungsprojekt ist ein Modell für zukünftige Vorhaben, wie Landwirtschaft, Technologie und Naturschutz vereint werden können.
HfWU-Professor Markus Frank
Die Studie zeigt, wie entscheidend Blühelemente für die Förderung der Biodiversität sind und bietet wertvolle Erkenntnisse für ähnliche Initiativen. Sie verdeutlicht, dass die Kombination aus wissenschaftlicher Forschung und praktischer Anwendung ein kraftvolles Werkzeug ist, um die Natur in unserer Agrarlandschaft zum Blühen zu bringen.
Behaltet die Hashtags #greenmagenta oder #magentablossom einfach im Auge, um nichts zu verpassen.
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